Unsere Ziele

Unsere Ziele

Unser Programm für die kommende Legislaturperiode ab 2019 – und unsere Ziele darüber hinaus – können Sie hier detailliert nachlesen.
Für Mensch und Umwelt

Für Mensch und Umwelt

Klimaerwärmung, Anstieg des Meeresspiegels, massives Artensterben, Abgase in unserer Atemluft: die Menschheit belastet die Umwelt in einem noch nie dagewesenen Maße – Tendenz steigend.

Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken und um die Zerstörung unseres Planeten aufhalten zu können, werden auf geopolitischer Ebene Ziele und Maßnahmen erarbeitet. In den vergangenen Jahren zeigten leider viele Vorkommnisse auf internationaler politischer Bühne, dass Staaten die gemeinsam erarbeiteten Ziele als nicht bindend erachten und die beschlossenen Maßnahmen – wenn überhaupt – nur unzureichend umsetzen.

Ein effektiver Umweltschutz ist aber nicht nur bestimmt durch Weltklimakonferenzen oder internationale Abkommen, sondern beginnt direkt vor unserer Haustür: Nur durch ein stark ausgeprägtes Umweltbewusstsein bei jedem Einzelnen und durch einen bewussten Umgang mit den uns zur Verfügung stehenden Ressourcen kann Natur- und Umweltschutz langfristig gelingen. Nach dieser ökologischen Denk- und Handlungsweise möchten wir in Weissach und Flacht gemeinsam leben.

Natur- und Umweltschutz

Wir möchten schützen, was schützenswert ist – zum Beispiel das Heckengäu, unsere Wälder sowie die Naturschutz- und Naherholungsgebiete unserer Gemeinde.

Wir setzen uns ein für

  • den Erhalt der prägenden Heckenlandschaften des Heckengäus,
  • eine fachgerechte und naturnahe Pflege von Wäldern sowie eine nachhaltige Forstwirtschaft,
  • die Sicherung des Fortbestands von Naturschutzgebieten und Naturdenkmälern und
  • einen besonderen Schutz des Strudelbachs als Grundlage für Artenvielfalt.

Wir möchten einen weiteren Landschaftsverbrauch durch die Industrie verhindern. Wir sind gegen unsinnige Ausgleichsmaßnahmen für Landschaftsverbrauch und damit einhergehende Zerstörung von bestehenden Lebensräumen von Flora und Fauna. Als vorbeugende Wasserschutzmaßnahme setzen wir uns für eine Reduzierung der Flächenversiegelung auf öffentlichem und privatem Grund ein.

Da die Zulassung von Glyphosat als Pestizid 2017 unter dubiosen Umständen auf EU-Ebene um weitere fünf Jahre verlängert wurde, möchten wir auf Gemeindeebene die Initiative ergreifen und eine glyphosatfreie Kommune werden. Dadurch verpflichten wir uns, auf den von uns bewirtschafteten Flächen kein Glyphosat zu verwenden. Deutschlandweit haben bereits über 460 Gemeinden und Städte eine solche Selbstverpflichtung vorgenommen.

Verkehr

Wir stehen für eine weitsichtige und durchdachte Verkehrspolitik innerhalb unserer Gemeinde und darüber hinaus. Wir sind gegen eine sinnlose und umweltzerstörende Umgehungsstraße und möchten Alternativen zum Auto stärker fördern. Ein sicheres und durchgängiges Wegenetz für Fußgänger und Radfahrer hat bei uns höchste Priorität.

Wir möchten den öffentlichen Nahverkehr fördern und ausbauen. Wir setzen uns ein für eine landkreisübergreifende Vernetzung des Nahverkehrs zum Kreis Ludwigsburg und zum Enzkreis sowie für eine Direktverbindung von Weissach nach Stuttgart über die Strohgäubahn. Es gibt gute Gründe dafür.

Lärmbelastende Testfahrten in der Nacht und am Wochenende möchten wir verbieten. Zudem sollen Maßnahmen zur Verbesserung des Lärmschutzes und der Luftqualität ergriffen werden.

E-Mobilität

Auch das Thema Elektromobilität kommt bei uns nicht zu kurz: Wir möchten weitere Ladestationen mit regenerativem Strom in unserer Gemeinde aufstellen, um eine flächendeckende und auch perspektivisch suffiziente Versorgung sicherzustellen. Weissach und Flacht sollen aber nicht nur reif für die Zukunft werden, sondern auch eine Vordenker- und Vorreiterrolle einnehmen.

Deshalb möchten wir uns dafür stark machen, einen Gemeindefuhrpark aus Elektroautos sowie E-Bikes anzuschaffen und langfristig unsere gemeindeeigenen Immobilien ausschließlich mit regenerativem Strom betreiben. Für Bürgerinnen und Bürger möchten wir einen kostenlosen Beratungsservice für die Umsetzung von Energiesparmaßnahmen einführen und gemeinschaftlich betriebene Photovoltaik fördern.

Fahrgemeinschaften und "Mitfahrbänkle"

Eine weitere Möglichkeit, den Individualverkehr zu reduzieren, ist die Förderung von Fahrgemeinschaften und Mitfahrgelegenheiten. Auch wenn wir über eng getaktete Buslinien nach Leonberg (und respektive Richtung Stuttgart) verfügen, lassen die Verbindungen der öffentlichen Verkehrsmittel in die Nachbargemeinden im Kreis Ludwigsburg und im Enzkreis zu wünschen übrig. Außerdem kann für ältere oder körperlich eingeschränkte Mitbürgerinnen und Mitbürger, die abseits der Ortskerne wohnen, schon der Weg zur Bushaltestelle beschwerlich sein.

Deshalb möchten wir an mehreren Stellen in unseren Orten neue "Mitfahrbänkle" installieren, die entsprechend ausgezeichnet und hervorgehoben sind. Wir möchten Autofahrer dadurch ermutigen, Bürgerinnen und Bürger, die eine Mitfahrgelegenheit benötigen, mitzunehmen. Auf diese Weise sollen Fahrgemeinschaften gebildet werden. Dadurch schützen wir nicht nur unsere Umwelt, sondern lernen dabei zudem Mitmenschen kennen und tun diesen oft einen großen Gefallen. Das Konzept der Mitfahrbänke wurde in vielen ländlichen Regionen bereits erfolgreich eingeführt, so zum Beispiel in Gärtringen-Rohrau bei Herrenberg. Das dortige "Mitfahrbänkle" hat sich laut Zeitungsberichten mittlerweile etabliert und wurde von den Bürgern gut angenommen.

Außerdem möchten wir uns dafür einsetzen, dass eine neue Mitfahrzentrale für Kurzstrecken und Pendler im Internet aufgebaut oder – alternativ – eine bereits existierende Plattform für Fahrgemeinschaften stärker beworben und gefördert wird. Damit dort auch ein ausreichendes Angebot entsteht, wäre eine landkreisweite Kampagne oder der Zusammenschluss mehrerer Gemeinden zur Entwicklung einer Plattform denkbar. So hat beispielsweise der Anbieter mifaz.de bereits eine Mitfahrzentrale für diverse Landkreise individuell eingerichtet.

Verschönerung des Gemeindebildes

"Rettet die Vorgärten!" – unter diesem Motto starten derzeit bundesweit viele Kampagnen wie beispielsweise die Initiative des Bundesverbandes für Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e.V..

Wir möchten Hausbesitzerinnen und -besitzer dazu ermutigen, ihre Gartenflächen vielfältig und naturnah zu gestalten und dabei einen Mehrwert zu erfahren – nicht nur für sich selbst, sondern auch für die Nachbarschaft, das Gemeindebild und die Lebensqualität.

Wir sind gegen eine "Verschotterung" der Vorgärten, aber auch der Gemeindeflächen. Eine unnötige Flächenversiegelung "vergraut" nicht nur unser Ortsbild, sondern verhindert auch die Versickerung von Niederschlag. Wir möchten Grünflächen und bepflanzte Beete in unserer Gemeinde erhalten, da diese Bienen und vielen weiteren Insektenarten einen Lebensraum bieten. Zudem möchten wir Maßnahmen zur weiteren Begrünung unserer Gemeinde treffen.

Für Vielfalt und Zusammenhalt

Für Vielfalt und Zusammenhalt

Die Bürgerinnen und Bürger unserer Gemeinde – das sind Weissacher und Flachter, Alteingesessene und "Neig’schmeckte", Jung und Alt, Menschen aus unterschiedlichen Kulturen. Uns ist es wichtig, diese Vielfalt zu erhalten, den Zusammenhalt in unserer Gemeinde zu stärken und unseren Fokus auf Gemeinsames statt auf Trennendes zu richten. Dazu möchten wir auch ortsteilübergreifend enger zusammenarbeiten, Kulturprogramme ausweiten und die Integration ausländischer Mitbürgerinnen und Mitbürger vorantreiben.

Förderung von Kultur- und Vereinsarbeit

Im Jahr 2019 zählte unsere Gemeinde 46 eingetragene Vereine – darunter Sportvereine, Musik- und Kulturvereine, Umweltvereine sowie gemeinnützige Vereine. Wir sind stolz auf das Engagement unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger und möchten uns auch auf kommunaler Ebene für eine Förderung der Vereinsarbeit einsetzen. Deshalb sollen Genehmigungsverfahren bei der Organisation von Veranstaltungen vereinfacht und Hilfeleistungen bei Modalitäten der Vereinsführung angeboten werden – beispielsweise rechtliche Beratung.

Mobile Jugendarbeit

Seit Jahren versucht die Gemeinde, Jugendlichen aus Weissach und Flacht Räume zu bieten, in denen sie sich in ihrer Freizeit aufhalten und ihren Interessen nachgehen können. Die bereitgestellten Räume in der Strickfabrik oder das "Rectory" sind leider von der Zielgruppe nicht so wie erhofft angenommen worden.

Aus diesem Grund möchten wir ein neues Konzept erproben: Mobile Jugendarbeiterinnen und -arbeiter ("Streetworker") sollen den Jugendlichen vor Ort Alternativen bieten und auf deren Bedürfnisse eingehen. Zudem möchten wir Verwaltungsverantwortung für das "Rectory" an die Jugendlichen abgeben. Das Prinzip der offenen Jugendarbeit unter Einbezug der Jugendlichen funktioniert in anderen Gemeinden bereits seit vielen Jahren – so beispielsweise in Leonberg mit dem Jugendhaus Leonberg e.V..

Schaffung von bezahlbarem, bedürfnisgerechtem Wohnraum

So vielfältig wie unsere Bürgerinnen und Bürger sind auch deren Lebenssituationen und Anforderungen an die Wohnumgebung. Wir möchten dafür Sorge tragen, dass neuer Wohnraum barrierefrei und altersgerecht gestaltet wird.

Durch die prosperierende Wirtschaft – insbesondere im näheren Umkreis unserer Gemeinde – werden die steigenden Miet- und Kaufpreise zunehmend zum Problem. Die Nachfrage nach Wohnraum ist groß, trotzdem liefen und laufen die Verkäufe der Neubauten in Weissach und Flacht nur schleppend.

Statt auf die Schaffung vieler Neubaugebiete möchten wir uns auf die Sanierung der zahlreichen Altbauten konzentrieren. Auch die Gemeinde ist seit Jahren Eigentümer einiger Gebäude, die ungenutzt bleiben und baufällig werden. Viele solcher Gebäude wurden letztendlich abgerissen, um Platz für Neubauten zu schaffen. Oft ist eine Sanierung aber deutlich wirtschaftlicher als ein Neubau. Deshalb möchten wir es in Zukunft nicht mehr so weit kommen lassen: Leerstehende Altbauten sollen von der Gemeinde selbst saniert oder verkauft und deren Sanierung gefördert werden.

Wir befürworten die Idee, Sanierungsgebiete in Weissach und Flacht auszuschreiben. Dadurch schaffen wir Anreize für Bürgerinnen und Bürger, Gebäude instand zu setzen und zu modernisieren und gleichzeitig das Ortsbild zu erhalten und zu verschönern.

Transparente Politik

Aufgrund von erheblichen Missständen in der Vergangenheit wurde in den letzten Jahren das Thema "Transparenz" innerhalb der Gemeinde stärker thematisiert. Trotzdem könnte nach wie vor die ein oder andere nicht-öffentliche Sitzung öffentlich stattfinden.

Für Bürgerinnen und Bürger ist die Informationslage oft zu dünn, Anregungen und Ideen aus der Bevölkerung werden nur sporadisch verfolgt. Wir möchten in Zukunft regelmäßig online über Gemeinderatssitzungen, Besprechungen und aktuelle Pläne der Gemeinde informieren und ein Forum für fachliche Diskussionen bieten. Dabei soll auf unterschiedliche Meinungen und Einwände eingegangen werden.

Wir treten für eine solide und transparente sowie wirtschaftliche und zukunftsorientierte Haushaltsführung ein.

Geflüchtete und Asylsuchende

Seit 2016 bietet unsere Gemeinde Wohnräume für Geflüchtete und Asylsuchende. Es ist uns ein zentrales Anliegen, diesen Menschen mit Respekt zu begegnen, die oft schlimmen Schicksale dieser Menschen anzuerkennen und uns ihrer anzunehmen. Wir sehen es als unsere Aufgabe an, sie bei uns willkommen zu heißen, bei ihrer Ankunft zu unterstützen und in das Gemeindeleben zu integrieren.

Zudem möchten wir uns dafür einsetzen, die Bedürfnisse und Interessen der ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürger in der Arbeit im Gemeinderat stärker zu thematisieren und zu berücksichtigen. Dazu ist es wichtig, dass wir mit den Menschen ins Gespräch kommen. Denn: "Miteinander leben" heißt "voneinander lernen".

Für Offenheit und Heimat

Für Offenheit und Heimat

Auch wenn von manchen Seiten immer wieder versucht wird, dies zu suggerieren, steht die Bewahrung der Heimat in keinem Widerspruch zu Offenheit und Vielfalt. So möchten wir die Geschichte unserer Gemeinde und unsere Kultur schützen, aber dennoch andere Kulturen willkommen heißen, voneinander lernen und uns durch neue Ideen weiterentwickeln.

Wir unterstützen sinnvolle und fortschrittliche Veränderungen, die zum Wohlbefinden der Menschen, zum Schutz ihrer Würde und zum Erhalt unserer Umwelt beitragen. Wir möchten die geschichtlichen Zeugnisse unserer Gemeinde bewahren und lehnen Bauvorhaben ab, welche eine Gefahr für historische und ortsbildprägende Gebäude darstellen. Wir werben dafür, ganzheitlich und vernetzt zu denken, anderen Meinungen offen gegenüber zu stehen und über den Tellerrand hinauszublicken.

Erhalt des dörflichen Charakters

Eine langjährige Geschichte beider Ortsteile macht unsere Gemeinde heute zu dem, was sie ist. Die Menschen, die sich im Mittelalter trotz schlechter Ackerböden im Strudelbachtal ansiedelten, schufen eine lebens- und liebenswerte Oase, deren vielfältige Historie sich heute noch in den beiden Ortskernen widerspiegelt. Einige wenige Gebäude aus früheren Jahrhunderten sind noch erhalten.

Wir möchten den Fortbestand der Gebäude sichern, die unser Ortsbild prägen, und den dörflichen Charakter unserer Gemeinde unbedingt bewahren. Die Attraktivität der beiden Ortskerne soll weiter verbessert werden, indem wir lokale Betriebe stärken und ihnen eine Plattform schaffen. Außerdem sollen in den Ortsmitten mehr Plätze zum Verweilen und Begegnen entstehen. Eine zu dichte Bebauung der Ortskerne lehnen wir ab. Wir möchten Sanierungen und Renovierungen von Altbauten in unserer Gemeinde fördern und ortsbilderhaltende Maßnahmen bezuschussen.

Als Alternative zu den ansässigen Supermarkt-Ketten möchten wir eine Markthalle errichten. Der von uns bereits seit elf Jahren organisierte Regionalmarkt in der Strickfabrik soll mehrmals jährlich stattfinden. Zudem möchten wir dort jahreszeitentypische lokale Erzeugnisse und Aufklärungsforen anbieten. Dort sollen Themen diskutiert werden wie beispielsweise die "Plastikdiät", die von uns im Rahmen des vergangenen Regionalmarktes vorgestellt wurde.

Familienförderung

Ein nigerianisches Sprichwort lautet: "Um ein Kind aufzuziehen, braucht es ein ganzes Dorf." Die Beziehung zwischen Familien und Dorf ist aber wechselseitig: So sind Familien einerseits auf die Gemeinde angewiesen, im Umkehrschluss braucht die Gemeinde aber auch dringend Familien, um sich weiterzuentwickeln und um zukunftsfähig zu sein. Deshalb legen wir ein besonderes Augenmerk auf die Unterstützung und Förderung von Familien als Kern unserer Gesellschaft.

Wir machen uns stark für den Erhalt beider Grundschulen sowie der Kindergärten und Kindertagesstätten in Weissach und Flacht. Wir möchten begleitende Programme und Angebote auf- und ausbauen, um insbesondere berufstätigen Eltern die nötige Unterstützung bei der Kinderbetreuung anzubieten, aber auch um ein Kennenlernen der Familien untereinander zu ermöglichen.

Bevorzugung lokaler Betriebe im neuen Gewerbegebiet

Mit der Erweiterung des "Neuenbühl III" ist in Flacht trotz eines dort befindlichen Naturdenkmales ein mehrere Hektar großes Gebiet der Natur abgesprochen worden. Wir lehnen diesen weiteren Flächenverbrauch und die damit einhergehende Versiegelung ab. Sollten diese Flächen dennoch bebaut werden, möchten wir uns dafür einsetzen, dass etwaige Neubauten und Gewerbeflächen ausschließlich an ortsansässige Betriebe im Rahmen der Eigenentwicklung unserer Gemeinde vergeben werden.