Das Mitgliedertreffen am Dienstag, den 28. April 2015 wurde bestimmt von der aktuellen Thematik „Hochwasserschutz und Strudelbachtal“. Sehr anschaulich war die Maßnahme im oberen Tal zwischen Weissach und Flacht mit dem Holzgerüst dokumentiert.
Inzwischen wurde auch ein Gerüst im unteren Tal zwischen Burgmühle und Ölmühle aufgestellt um die Ausmaße des dort geplanten Dammes darzustellen.
So würde also die Zäsur unseres Tales aussehen. Ist diese Maßnahme wirklich erforderlich, um einen ausreichenden Hochwasserschutz zu gewährleisten? Wir von der UL meinen NEIN!
Die Vergangenheit hat gezeigt – Dokumente und Aussagen älterer Mitbürger belegen diesen historischen Fakt –, dass die Hochwassergefahr so gut wie nie vom Strudelbach (d.h. Wasser von Flacht kommend) ausging: Die Wassermassen, die unsere Kanalisation nach Starkregen nicht mehr fassen kann, kamen fast immer aus Richtung Mönsheim vom „Wechsel“ her, rechts und links der Porschestraße und vom Gewann Fahrnet. Weitere Belege dafür würden sich sicher aus einer Auswertung der Einsatzdokumentationen der Feuerwehr Weissach ergeben.
Deshalb ist eine Hochwasserschutzmaßnahme nur in dem Bereich sinnvoll, in dem das Hochwasser auch auftritt. Mit mehreren dezentralen Regenrückhaltebecken wäre im Falle eines drohenden Hochwassers die Kanalisation bereits gut entlastet und der Durchfluss des Strudelbachs Richtung Eberdingen gewährleistet.
Diskussionen über einen dauerhaften Schutz, alternativ das Regenwasser von Mönsheim kommend, über eine zusätzliche Leitung um den Ortskern herum zu führen, sind dringend erforderlich.
Auch in Eberdingen und Riet (www.bi-riet.de) ist, historisch betrachtet, ein Hochwasserereignis nie vom Strudelbach ausgegangen, sondern von den Seitentälern. Auch dort könnten kleinere dezentrale Maßnahmen die Situation dahingehend entschärfen, dass solche vollkommen überdimensionierten Baumaßnahmen im Strudelbachtal nicht nötig sind.
Offenbar ist dies zu prüfen, nicht die Aufgabe des Planungsbüros des Zweckverbandes „Hochwasserschutz Strudelbachtal“. Das Planungsbüro beschränkt sich auf die Untersuchung der Fließgewässer und kümmert sich nicht vor Ort um die tatsächlichen Gefahrenstellen, weil es dafür nicht bezahlt wird, wie auf der Präsentation 2014 eingeräumt wurde. Deshalb müssen wir in Weissach solche unnötigen Dammprojekte nicht hinnehmen auch wenn sie vom Land bezuschusst werden. Wir brauchen diese Riesendämme nicht, um die Hochwassergefahr einzudämmen. Weder für Weissach und auch nicht für die im Verlauf des Strudelbaches angrenzenden Ortschaften.
Wir bitten und fordern die Gemeindeverwaltung auf, Alternativen zu prüfen und uns nicht mit einem wirklich unnötigen Dammprojekt unser schönes Strudelbachtal zubetonieren zu lassen.
Wir erwarten in den nächsten Wochen weitere Bürgerinformationen in Form einer Bürgerversammlung, bei der die Situation komplex veranschaulicht wird und nicht nur die einseitige Darstellung des Planungsbüros des Zweckverbands „Hochwasserschutz Strudelbachtal“ erfolgt.
Eine Unterschriftenaktion und weitere Maßnahmen gegen den Damm bzw. die Dämme unterstützen wir ausdrücklich und Sie als Bürger von Weissach und Flacht dürfen sich gerne beteiligen.
Wir von der UL sind für Hochwasserschutz! Für einen Hochwasserschutz durch sinnvolle Maßnahmen dort, wo das Hochwasser tatsächlich entsteht. Aber wir sind entschieden dagegen, dass durch überdimensionierte „Brachialbauten“, die die Hochwassergefahr nicht bannen, unser Strudelbachtal zerstört werden soll.
Sollten andere als die vom beauftragten Ingenieurbüro geplanten Maßnahmen zum Hochwasserschutz auf unserer Gemarkung vom Zweckverband nicht akzeptiert werden, kann es für uns nur einen Austritt aus dem Zweckverband geben.