Antrag zur Aufhebung der Aufstellung eines Bebauungsplans „Aidenberg“

In der Gemeinderatssitzung am 05. März 2007 wurde mehrheitlich der Aufstellungsbeschluss zu o. g. Bebauungsplan gefasst. Unsere ablehnende Haltung zu diesem Vorhaben haben wir damals schon in der Sitzung geäußert und begründet. In der Bevölkerung beider Ortsteile regt sich seither starker Widerstand gegen die Bebauung des Aidenbergs.

Wir, die UL/SPD-Fraktion, stellen den Antrag, dass dieser Beschluss vom 5. März 2007 zur Aufstellung eines Bebauungsplanes „Aidenberg“ vom Gemeinderat aufgehoben wird und auch von einer weiteren Verfolgung der Bebauung des Aidenbergs zukünftig abgesehen wird.

Es gibt viele wichtige Gründe hierfür.

Das geplante Baugebiet würde einen unverantwortlichen Eingriff in den schutzbedürftigen Bereich für den Naturschutz dort oben bedeuten.

Schon bei der Aufstellung des Flächennutzungsplanes wurde im Landschaftsplan vom 13.12.1993 von der Unteren Naturschutzbehörde zur Bebauung des Aidenbergs klar festgestellt: „Zu der Planung bestehen größte Bedenken, da es sich um einen ökologisch sehr wertvollen Bereich handelt[…] Aus diesen Gründen muss die Planung mit Nachdruck abgelehnt werden. Das LRA schlägt deshalb vor, auf diese Flächenausweisung vollständig zu verzichten und daher Bauflächen im Gewann Krummland/Kirchberg vorzusehen[…]“.

Auch die Bezirksstelle für Naturschutz und Landschaftspflege Stuttgart schrieb damals: „[…]Zur Ausweisung des Baugebietes bestehen aus Sicht des Naturschutzes allergrößte Bedenken[…]“

Unsere Landesregierung, der Regionalverband, alle verantwortlichen Stellen im Lande, warnen vor weiterem Flächenverbrauch und fordern einen sensiblen Umgang mit der Natur und Landschaft und unterstreichen deren Erholungswert. Grund und Boden und eine so wertvolle Landschaft wie bei uns sind ein äußerst kostbares Gut, das es zu bewahren gilt.

Da sind auch wir als Gemeinde Weissach gefordert!

Das Statistische Landesamt Baden-Württemberg ebenso wie unabhängig davon der Regionalverband stellen landesweit einen Rückgang der Bevölkerung (trotz Zuwanderung) fest und prognostizieren für die nächsten Jahrzehnte einen weiteren Rückgang.

Wir müssen diese demographische Entwicklung auch in Weissach zur Kenntnis nehmen! Weissach ist eine Gemeinde mit Eigenentwicklung – das dürfen wir nicht außer Acht lassen sondern haben dies zu beachten.

Wir sehen von daher keine Notwendigkeit für ein weiteres Wohngebiet an dieser Stelle und zum jetzigen Zeitpunkt.

In Weissach wird momentan das Baugebiet „Hinter der Kirche“ mit ca. 2,2 ha Fläche geplant. Im Baugebiet „Hohweg“ in Flacht stehen viele Bauplätze leer. Auch in anderen Baugebieten im Ort stehen schon länger verkäufliche Bauplätze zur Verfügung.
Darüber hinaus steht seit ca. 2 Jahren das neu erschlossene Gewerbegebiet Nußdorfer Straße in Weissach leer – in der schönsten Wohnbaulage. Dieses Gelände sollte nach unserer Auffassung schleunigst zum Wohnbauland umgewidmet werden.

Bevor wir weiter in die Landschaft hinein planen, müssen wir zuerst mal innerhalb unserer beiden Ortsteile den Bestand an Freiflächen und den Leerstand erheben. Dies ist das Gebot der Stunde! Und dies sind wir auch unseren Kindern und Enkeln schuldig, von denen haben wir letztendlich unsere Umwelt, unser Kapital Landschaft und Natur geliehen!