Neuer Flächennutzungsplan – Entwurf von 2012

Der Entwurf des neuen Flächennutzungsplan konnte in den letzten Wochen im Rathaus in Weissach und im alten Rathaus in Flacht von allen Interessierten eingesehen werden (Stand 2012).

Grundlage des Flächennutzungsplans unserer Gemeinde ist der Regionalplan der Region Stuttgart, in dem Weissach als Gemeinde mit Eigenentwicklung eingestuft ist.

Die Definition von „Gemeinde mit Eigenentwicklung“ steht im Landesentwicklungsplan Baden-Württemberg. Dort heißt es: „Gemeinden, in denen aus besonderen Gründen, insbesondere aus Rücksicht auf Naturgüter, keine über die Eigenentwicklung hinausgehende Siedlungstätigkeit stattfinden soll, werden in den Regionalplänen ausgewiesen. Der Rahmen der Eigenentwicklung soll es den Gemeinden ermöglichen, ihre gewachsene Struktur zu erhalten und angemessen weiterzuentwickeln. Zur Eigenentwicklung einer Gemeinde gehört die Schaffung von Wohnraum und Arbeitsplätzen für den Bedarf aus der natürlichen Bevölkerungsentwicklung und für den inneren Bedarf sowie für die Aufnahme von Spätaussiedlern.“

Der komplette Text kann unter hier (unter Punkt 2.4.2) nachgelesen werden.

Der auch von uns und von der Landesregierung vertretene Grundsatz „Innenentwicklung vor Außenentwicklung“ wurde vom Planer bei der Berechnung der möglichen Bauflächen im Außenbereich berücksichtigt. Die im Entwurf des Flächennutzungsplans weiß gekennzeichneten Flächen sind Flächen, die näher auf ihre Eignung zur Wohnbebauung untersucht werden. Das heißt noch nicht, dass diese Flächen auch in dieser Größe als potentielle Neubaufläche ausgewiesen werden.

Im Fokus für eine weitere Untersuchung stehen hauptsächlich die Flächen 1 und 4, in Weissach Rutesheimer Straße und in Flacht Friedhofstraße. Eine Überschreitung der im Regionalplan festgelegten Obergrenze der möglichen auszuweisenden Flächen für Wohnbebauung werden wir in keinem Fall mittragen.

Sehr positiv ist die von uns schon lange geforderte Herausnahme des ehemaligen Baugebiets Aidenberg aus dem Entwurf des neuen Flächennutzungsplans.

Die von der Firma Porsche beanspruchten Erweiterungsflächen westlich und östlich des bestehenden Porschegeländes werden von uns in diesem Umfang abgelehnt. Zwischenzeitlich wird sogar darüber gesprochen, dass Porsche noch mehr Flächen auf Weissacher Gemarkung rund um das Entwicklungszentrum beansprucht.

Die Veränderungen unserer schönen Heckengäulandschaft durch die Pläne der Firma Porsche sehen wir sehr kritisch. Schwindet doch mit der weiteren Zerstörung des Natur- und Erholungsraumes auch ein Stück Lebensqualität in unserer Gemeinde. Die Lärmemissionen der Teststrecke sind heute schon an vielen Tagen nahezu unerträglich. Eine weitere Lärmzunahme durch vermehrten Testbetrieb ist nicht akzeptabel. Im Gegenteil: Der Lärm muss weiter reduziert werden! Der Schutz der hier noch vorhandenen Erholungslandschaft und die Verbesserung unserer Lebensqualität haben für uns absoluten Vorrang.

Die jetzt vorliegenden Stellungnahmen des BUND und des Landesnaturschutzverbandes zum Flächennutzungsplan (siehe oben) bestärken uns, die Erweiterungsflächen für die Firma Porsche weiterhin abzulehnen. Wenn wir die nach und nach durchsickernden Pläne für das Entwicklungszentrum und die Rennabteilung betrachten, müssen wir uns fragen, welche Belastungen noch auf uns zu kommen. Die Rede ist von einer Erhöhung der Mitarbeiterzahl von derzeit ca. 4.000 auf 6.000 bis 8.000 Personen, einer Erweiterung der Teststrecke usw.

Viele Fragen drängen sich da auf:

  • In welchen noch zu bauenden Gebäuden arbeiten diese Mitarbeiter?
  • Wie kommen sie zur Arbeit? – In der Regel sicherlich mit dem Auto.
  • Wie viele Parkplätze müssen dafür noch gebaut werden?
  • Wo wird möglicherweise eine Erweiterung der Teststrecke gebaut?
  • Wie viel Fläche wird Porsche noch beanspruchen?
    Bereits bei der Umgehungsstraßendiskussion war von einer südlichen Zufahrt für die Fa. Porsche die Rede, d. h. von der Straße zwischen Flacht und Mönsheim.
  • Hat Porsche dieses Gebiet im Visier?
  • Zu welchen Auswüchsen wird das Sicherheitsbedürfnis der Firma Porsche noch führen?

Schon jetzt werden Spaziergänger auf öffentlichen Wegen in der Nähe des Entwicklungszentrums vom Werksschutz belästigt und aufgefordert sich zu entfernen.

Stellen Sie sich der Herausforderung – machen Sie von Ihrem Recht Gebrauch und gehen Sie dort spazieren!

Bei der Betrachtung der bisherigen Entwicklung und den nicht absehbaren Erweiterungsplänen drängt sich letztendlich die Frage auf: Ist hier der richtige Standort für Entwicklungszentrum und Rennabteilung?

Internetseite der Bürgerinitiative www.lokalhandeln.de