Anfang Februar wurden am Friedhof in Flacht im Zuge einer „Aufwertungsmaßnahme“ des Friedhofparkplatzes vier Habitatbäume gefällt. Dies waren Laubbäume im Alter zwischen 30 und 40 Jahren. Wer im Sommer unter ihnen hindurchlief, weiß, wie es dort summte und brummte – ein Festmahl für Insekten!
Bereits mit dem Sanierungsbeschluss am 13. Juli 2020 hat die Fraktionsvorsitzende der Unabhängigen Liste Weissach und Flacht, Susanne Herrmann, gefordert, den Erhalt eines jeden einzelnen Baumstandortes zu prüfen.
Am 25. Januar 2021 verkündete der Bürgermeister während der Gemeinderatssitzung, die Bäume müssten der Aufwertungsmaßnahme weichen und stünden zum Teil im Verdacht, krank zu sein. Eine knappe Woche später waren von fünf dort stehenden Bäumen vier gefällt und abtransportiert. Keiner der Bäume war krank.
Zugleich wurde versprochen, im Fortgang der Maßnahmen wieder Bäume zu pflanzen.
Nicht nur wir von der Unabhängigen Liste sind aufgrund der raschen Schaffung unumstößlicher Tatsachen sprachlos. Auch unter den Bürgerinnen und Bürgern herrscht Unverständnis gegenüber dieser Handlung und es wird zu Trauerbekundungen am Ort der Tat oder online aufgerufen: https://71287unserbaum.wordpress.com.
Dies ist in der Kommune im Rahmen von Aufwertungsmaßnahmen kein Einzelfall: Bereits zuvor wurden zahlreiche Bäume in der Ortsmitte gefällt, um an deren Stelle im Anschluss Trompetenbäume zu pflanzen. Diese seien nämlich pflegeleichter als heimische Laubbäume.
Dass diese zwischenzeitlich auch bei Insektenfreunden beliebt sind, möchten wir gar nicht bestreiten. Trotzdem müsste man einige pflanzen, um die hier innerhalb weniger Minuten niedergemachten, über Jahrzehnte angewachsenen Habitate zu ersetzen.