zu TOP 21 der Gemeinderatsitzung vom 25. September 2023
Die Energiewende und der Schutz der Natur sind beide dringend. Wir müssen handeln und das schnell. Und gleichzeitig sollten wir es mit Umsicht tun und uns gut überlegen, welche Flächen dafür sinnvoll und geeignet sind.
Der Ausbau erneuerbarer Energien für eine gelingende Energiewende ist so notwendig wie nie und wir begrüßen es, dass auch bei uns in der Gemeinde schon einige Privathaushalte auf ihren Dachflächen Solaranlagen errichtet haben und begrüßen, dass nun auch die Windkraft Einzug bei uns halten soll, um den momentanen und zukünftigen Energiebedarf unserer Gemeinde decken zu können.
Kritisch sehen wir allerdings, dass die gesamten Potenzialflächen ausschließlich in unseren ohnehin schon angeschlagenen Wäldern zu finden sind, die jetzt schon mit Hitze- und Trockenstress und Borkenkäfern zu kämpfen haben.
Ist ein Wald erst einmal abgeholzt oder die Fläche für die Industrie freigegeben, verändert dies unsere Region auf lange Zeit. Windräder im Wald sind in unseren Augen kein geeignetes Mittel, dem Klimawandel entgegenzuwirken. Im Gegenteil führen diese zu einer Verschlechterung des lokalen Klimas.
Die Frage stellt sich, wie es dem Wald zukünftig gehen wird, wenn er energiepolitisch umgebaut wird. Der Wald hat dann nichts mehr mit Wald zu tun, sondern wird vielmehr zu einer Industrieanlage umgeben von Bäumen.
Hitze, Trockenheit und Sturmschäden ist damit Tür und Tor geöffnet. Der Wald muss erhalten bleiben, der Kühlungseffekt ist unbedingt notwendig im Zuge der Klimaerwärmung. Der Wert des Waldes ist wirtschaftlich gesehen nicht lukrativ, und doch ist der Wert für uns unbezahlbar.
Klimaschutzargumente sollten nicht für die Rodung des Waldes missbraucht werden. Unser Wald als grüne Lunge ist durch Kohlenstoff- und Wasserspeicherung und die damit einhergehende Verdunstung selbst Klimaschützer und unersetzbarer Lebensraum.
Die Energiewende ist wichtig – aber bitte mit Weitsicht.